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In Michelle fängt Harry Ergott die fragile Kraft weiblicher Emotionen mit einer faszinierenden Mischung aus Realismus und abstrakter Verzerrung ein. Das monochrome Farbspiel in kühlen Grau- und Silbertönen lässt die Porträtierte zugleich nahbar und entrückt erscheinen – wie eine Erinnerung, die sich dem Zugriff entzieht.
Die Nahaufnahme des Gesichts wirkt intim und unmittelbar, während die grob gesetzten Pinselstriche und fragmentierten Flächen eine gewisse Unschärfe erzeugen, die das Werk beinahe träumerisch wirken lässt. Die Augen – ausdrucksstark und glänzend – ziehen den Betrachter in einen Dialog, der unausgesprochen bleibt, aber emotional tief berührt.
Ergotts Werk bewegt sich im Spannungsfeld zwischen Fotorealismus und freier Interpretation. Die aufgelöste Oberfläche symbolisiert Vergänglichkeit, während die Präsenz des Gesichts fast filmisch wirkt – ein kurzer Moment, eingefroren im Raum der Erinnerung.