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In Levitation hebt Harry Ergott die Figur von der Schwerkraft der Welt ab – und inszeniert einen Zustand der Schwebe, der zwischen Traum, Auflösung und Transzendenz oszilliert. Der weibliche Körper liegt horizontal ausgestreckt, schwebt über einer abstrakt konstruierten, geometrischen Landschaft. Doch obwohl sie ruht, ist nichts starr: Licht und Schatten modellieren die Figur plastisch, fast skulptural, während die Komposition gleichzeitig einen entrückten, unwirklichen Eindruck hinterlässt.
Die Farbpalette bewegt sich in kühlen Grau-, Blau- und Violetttönen, durchbrochen von einem gezielten Akzent in Zitronengelb – eine Art metaphysisches Leuchten, das den Bildraum subtil auflädt. Die Formensprache ist reduziert und präzise, was der Szene eine meditative Ruhe verleiht. Der Hintergrund wirkt wie eine symbolische Bühne: nicht konkret, aber voller Andeutungen von Natur, Horizont und Raum.
Levitation thematisiert nicht nur die physische Leichtigkeit, sondern auch die geistige: das Loslassen von Erdenschwere, von Rollen und Zuschreibungen. Die dargestellte Figur ist weder erotisch inszeniert noch idealisiert, sondern existiert in einem autonomen Zwischenraum. Ergott gelingt hier ein poetisches Bild der Selbstermächtigung – fern von Pathos, nah an der Stille des Inneren.