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In Fearless präsentiert Harry Ergott eine Figur in Momenten der Stille und Spannung. Eine junge Frau blickt konzentriert in die Ferne, die Hand ausgestreckt, als würde sie eine Grenze ertasten – zwischen Innen und Außen, zwischen sich selbst und der Welt. Ihre Haltung strahlt Entschlossenheit aus, doch auch eine stille Nachdenklichkeit. Das Bild oszilliert zwischen Ruhe und Bereitschaft, zwischen Kontrolle und Verletzlichkeit.
Die Farbpalette ist kühl und durchdacht: Violett-, Blau- und Rottöne dominieren die Komposition und verleihen der Szene eine atmosphärische Dichte. Der Hintergrund, aus geometrischen Farbflächen aufgebaut, erinnert an abstrakte Landschaften oder urbane Kulissen bei Sonnenuntergang. Die Figur selbst bleibt dabei zurückhaltend stilisiert – wie ein Schatten ihrer selbst – und doch voller innerer Spannung. Ergott gelingt es, mit minimalen Mitteln ein maximales Maß an Ausdruck und erzählerischer Tiefe zu erzeugen.
Fearless steht exemplarisch für Ergotts künstlerisches Interesse an der Darstellung weiblicher Selbstbehauptung, nicht als plakative Geste, sondern als leise, kontrollierte Kraft. Die Szene bleibt offen für Interpretation – sie ist Momentaufnahme, Projektion und Spiegel zugleich. Das Werk lädt dazu ein, über Mut, Isolation und die Unsichtbarkeit innerer Prozesse nachzudenken.
Dieses Bild ist Teil einer Werkserie, in der Harry Ergott die Grenzen zwischen klassischer Figur und zeitgenössischer Abstraktion auslotet – eine Erkundung weiblicher Subjektivität in einer Welt aus Farbe, Form und Bedeutungsschichten.