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– Öl und Acryl auf Leinwand –
In Daydream begegnet uns eine junge Frau in betonter Pose, fast lässig und selbstsicher auf einem Stuhl sitzend, eingefangen in einem Moment zwischen Präsenz und gedanklicher Abwesenheit. Der fotorealistische Stil, mit dem Ergott die Figur wiedergibt, lässt an klassische Porträtmalerei denken, doch die malerische Explosion hinter ihr – ein abstrakter Wirbel aus Türkis, Rosa, Braun und Schwarz – verleiht dem Werk eine zweite Ebene: das Innere der Figur, die Welt ihrer Gedanken, ihrer Fantasie.
Der Kontrast zwischen der kontrollierten Figürlichkeit und der ungebändigten Abstraktion erzeugt eine spannungsgeladene Balance. Die unbehandelte Leinwand bleibt als Rahmen sichtbar – ein bewusster Bruch mit Illusion und Tiefenraum, der das Bild als Objekt, als Oberfläche kenntlich macht.
Daydream spielt mit der Idee weiblicher Selbstinszenierung, ohne voyeuristisch zu werden. Die Frau ist nicht Objekt, sondern Akteurin, die sich dem Blick stellt – provokant, neugierig, vielleicht sogar leicht spöttisch. Die Kombination aus realistischer Darstellung und abstrakter Emotion legt eine tiefere Dimension frei: Tagträume als Flucht, als Erweiterung, als Raum innerer Autonomie.